Dank massivem Protest und über 20.000 Unterschriften auf innn.it wurde die skandalöse Nacht-und-Nebel-Abschiebung von Robert A. vorerst gestoppt. Seine Abschiebung nach Serbien ist damit jedoch noch nicht vom Tisch.
Der 31-jährige Robert A. war bei einem regulären Besuch bei der Ausländerbehörde verhaftet und in Abschiebehaft gesteckt worden. Er lebt in Deutschland, seit er acht Monate alt ist. 1993 waren seine Eltern mit ihm vor dem Jugoslawien-Krieg zuerst in die Niederlande und dann nach Deutschland geflohen. Aufgrund seines Duldungsstatus darf er bis heute nicht regulär arbeiten. Nun sollte Robert nach Serbien abgeschoben werden – ein Land, in dem er niemals war und dessen Sprache er nicht spricht.
In Chemnitz, wo Robert zu Hause ist, hatte die angekündigte Abschiebung bei vielen Entsetzen ausgelöst. Auch Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang und der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) unterschrieben und unterstützten die Petition. Hunderte Menschen kamen zu einer Solidaritätskundgebung vor der Chemnitzer Ausländerbehörde zusammen. Daraufhin stoppte der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) die Abschiebung. Nun soll der Fall von Robert A. durch die Landesdirektion überprüft werden.
„Der Kampf geht weiter“, sagt Petitionsstarter und Chemnitzer Mitbürger Dave Schmidtke, „Robert hat noch immer nur eine Duldung und keineswegs einen sicheren Aufenthalt in Deutschland.“