Ende September 2024 wurde bekannt: Der öffentlich-rechtliche Kultursender 3sat steht vor dem Aus. Die Bundesländer brachten die Idee der Überführung von 3sat in Arte ein, um Gelder im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu sparen.
Das wollte die Fernsehjournalistin Katja Riha nicht hinnehmen. Sie startete ihre Petition “Rettet 3sat! Rettet die Kultur!” auf innn.it, die binnen einer Woche über 100.000 Unterschriften zählte. Katja brachte Dutzende Prominente aus Kultur und TV dazu, die Petition zur Rettung von 3sat zu unterschreiben und auf Social Media zu teilen – darunter Sandra Hüller, Sibylle Berg, Iris Berben, Jan Delay, Wolfgang Niedecken u.v.a. Zahlreiche Medien berichteten über Katjas Einsatz.
Die Zeit drängte, Ende Oktober sollte auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Leipzig über das Schicksal des Senders entschieden werden. Also startete Katja eine einmalige Aktion: Sie forderte die Unterstützer*innen ihrer Petition auf, sich per E-Mail mit einer Eingabe an die Rundfunkommission zu wenden. Bis zur Frist gingen über 16.000 Eingaben ein, die in Leipzig die Debatte um die Zukunft des Senders beeinflussen sollten.
Mit über 157.000 Unterschriften im Gepäck reiste Katja nach Leipzig, um diese an die Ministerpräsident*innen zu übergeben. Um ihrer Forderung Ausdruck zu verleihen, hatte sie den Chor des Mitteldeutschen Rundfunks für eine musikalische Einlage engagiert. Kurz vor der Petitionsübergabe schließt sich sogar Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) der Forderung an.
All dies führte zum Erfolg: Der Gesetzesentwurf wurde soweit verändert, dass 3sat auch weiterhin bestehen bleibt. Wörtlich sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident und Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder Alexander Schweitzer: “Wir haben nicht die Fusion von 3sat und Arte beschlossen!” Dass die Ministerpräsident*innen die ursprünglich geplante Überführung von 3sat in Arte überdacht haben, zeigt, wie kraftvoll der gemeinsame Einsatz in Form von Petitionen sein kann.
Im Dezember tagt die Ministerpräsidentenkonferenz erneut. Erst danach geht das Gesetzgebungsverfahren in die Landtage und Länderparlamente. Deshalb läuft Katjas Petition “Rettet 3sat! Rettet die Kultur!” weiter. Denn es gilt, wertvollen Raum für Kunst und Kultur sowie kritischen Journalismus im Fernsehen dauerhaft zu sichern.
Als nächstes fordert Katja mit ihren Unterstützer*innen die Rundfunkkommission auf, die 16.000+ Eingaben, die im Rahmen des öffentlichen online-Anhörungsverfahrens von Bürger*innen, Institutionen, Unternehmen und Verbänden gemacht wurden, zu veröffentlichen.